Werkstattausstattung - Die Maschinen

Eine Aufzählung sinnvoller Elektro-Werkzeuge

   Als ernsthafter Modellbauer benötigt man natürlich brauchbares Werkzeug. Hier soll es um die kleinen elektrischen Helferlein gehen, auf die ich nicht mehr gerne verzichten möchte. Zählen wir also zuerst mal auf, was man hat - was man haben sollte. Die Reihenfolge in dieser Aufzählung ist eher zufällig gewählt.

Dekupiersäge
   Die Dekupiersäge ist wohl das wichtigste Elektrische Gerät in der Modellbauwerkstatt. Leider auch eines von den Problematischen. Warum? - Es gibt eigentlich drei Varianten. Billig und taucht nix. Billig und brauchbar. Und (sau)teuer, aber auch richtig gut. Alle haben aber eines gemeinsam! Ohne gute Blätter sägen sie alle gleich bescheiden. Will heißen, die Billigsäge vom Discounter sägt mit einem guten Blatt wesentlich besser als die Hegner-Säge mit einem schlechten Blatt. Also lieber ein paar Cent mehr für gute Blätter investieren.
Was ich auch als wichtig empfinde: Der Motor der Säge sollte Quer zur Arbeitsrichtung montiert sein. Ich hatte mal eine Scheppach-Säge, da war der Motor längs zur Arbeitsrichtung eingebaut. Das Ding hat sowas von geeiert, ich hab sie gleich wieder verhökert. Als "Ersatz" habe ich mir danach eine gebrauchte Hegner-Säge in der Bucht ersteigert. Schon über 20 Jahre alt, aber nach einer kleineren Renovierungsaktion sägt sie wie eine Junge. (Immer schön die Gleitlager ölen und nach vielen Jahren vielleicht auch mal reinigen.) Besonders ruhig stehen die Teile aber nie, also möglichst fest an einem schweren Tisch montieren.

Kreissäge
   Als Heimwerker hat man meistens schon irgend eine Kreissäge rumstehen. Die sind leider für Modellbau-Zwecke meistens zu groß. Nachdem ich mich lange Zeit mit irgendwelchen Kompromisslösungen geplagt hatte, war's dann irgendwann doch soweit. Eine Proxxon KS230 musste her. Die ist inzwischen eines meiner Lieblingsspielzeuge. Das Sägeblatt mit den 20 HM-Zähnen sägt von Balsa über Plexiglas bis Epoxyplatinen alles was nicht dicker als 8mm ist. Dazu ist die Säge so klein, dass sie eigentlich nirgends im Weg ist. Wenn doch, ist sie schnell im Regal und auch wieder hervorgeholt.

Stichsäge
Stichsäge im Werkzeughalter    Bei der Stichsäge gilt das Gleiche wie schon bei der Kreissäge gesagte. Normaler Weise hat man schon eine rumliegen. Aber halt zum Möbelschreinern oder Türen absägen. Wer mal mit einer Mini-Stichsäge gearbeitet hat, gibt sie jedenfalls nicht mehr gerne her. Einfach mal ausprobieren! Man glaubt's nicht, wenn man's nicht getan hat :-) Für meine Proxxon-Stichsäge gibt es den Werkzeughalter, mit dem man das Maschinchen koppheister am Tisch montieren kann. Da erspart man sich gerne mal das Gefrickel mit dem Sägeblatt der Dekupiersäge. Innenkonturen lassen sich so prima sägen.

Bandsäge
   Manch einer schwört auf seine Bandsäge. Nicht zu Unrecht! Auch wenn sie ziemlich viel Platz benötigt. Schnelle, saubere Schnitte sind kein Problem. Wenn - genau - das Blatt was taugt! Genau wie bei der Dekupiersäge steht und fällt alles mit dem Sägeblatt. Die beste Maschine sägt schief, wenn das Blatt einseitig geschliffen oder geschränkt ist. Da kann man einstellen wie man will. Es wird nix. Andererseits funktioniert meine 70EUR-Gurke mit nem guten Blatt für mich ausreichend.

Bohrständer
   Ohne Bohren geht gar nix. Nicht mal beim Zahnarzt ;-)
Eine Handbohrmaschine hat man ja eigentlich immer. Auch mindestens ein Akkuschrauber liegt irgendwo rum. Dazu sollte man sich auf jeden Fall einen vernünftigen Bohrständer besorgen. Schick sind natürlich diejenigen Teile, wo man die Maschine auch horizontal einspannen kann. (braucht man öfter, als man denkt). Auf dem Foto sieht man meinen uralten ZENSES Bohr und Fräsständer. Etwas klobig aber sehr stabil und mit Schwalbenschwanzführung. Der geht so schnell noch nicht in Rente.
Alternativ ist natürlich eine Ständerbohrmaschine angesagt. Wenn man den nötigen Platz hat, ist das die Erste Wahl.
Bei wenig Platz und nur für kleine Löcher gibt's auch Bohrständer für die "Kleinen". Elektroniker schätzen die vor Allem zum Bohren von Platinen. Also erst mal drüber meditieren, was man braucht und - was man ausgeben will. Sehr elegant sind natürlich die kleinen Tisch-Ständerbohrmaschinen von Bosch und auch Proxxon. Wenn wir schon mal beim Bohren sind: Zu einem guten Bohrständer gehört auch ein Kreuztisch. Da kann man richtig viel Geld ausgeben. Allerdings benötigen wir ja keine riesigen KTs. Oft kriegt man auch was gebrauchtes im Internet.

Tellerschleifer
   Nach dem Sägen kommt oft das Schleifen. Nicht wirklich beliebt! Da ist man froh, wenn's mit Power aus der Steckdose funktioniert. Ein Schleifteller ist da schon mal nicht schlecht. Es gibt die Teile von klein bis groß. Mit Bandschleifer kombiniert und auch ohne. Wer wie ich wenig Platz hat, sollte sich den kleinen Proxxon Tellerschleifer anschauen. Nicht wirklich billig, aber gut. Ich vermisse meinen ehemaligen 305mm Teller nur selten. Der war mir einfach zu groß und wegen des Gewichts zu unhandlich.

Feinbohrschleifer
   Wer kennt ihn nicht - den "Dremel"? Es gibt ihn natürlich auch von anderen Herstellern. Mit oder ohne Kabel. 230V oder 12..18V. Mit und ohne AKKU. Hier die 12V-Ausführung von PROXXON. Auf jeden Fall sollte ein Feinbohrschleifer ständig zur Hand sein. Auch hier spielt das richtige Zubehör eine Rolle.

Mehr dazu in der nächsten --> Abteilung.
   Sollte ein Bisschen mehr "Schmackes" erforderlich sein, nimmt man halt einen Industriebohrschleifer in der 230V Ausführung.

Bandschleifer
   Und gleich nochmal der Hinweis auf die Größe von vorhandenem Heimwerkergerät: Der Bandschleifer mit 800W ist für die Modellwerkstatt einfach zu klotzig. Schön handlich ist dagegen der Kleine von Proxxon. Macht Laune beim Schleifen von Flächen und reißt nicht gleich die ganze Filigrankonstruktion zusammen. Mit ein paar Holzteilen habe ich mir eine Stationäre Halterung zusammen gezimmert. Schon habe ich eine Stationäre Schleifstation.

Hier der Link zum Plan: --> Bandschleifertisch

Powerfeile
   Unverzichtbar wenn's im Rumpf eng hergeht ist wohl eine Powerfeile. Im Prinzip ist das ja auch ein Bandschleifer. Allerdings nur etwa 1cm breit. Meistens auch noch abwinkelbar. Damit kommt man auch noch nachträglich an unzugängliche Stellen, wo es noch etwas zu korrigieren gibt.
Werkzeughalter    Und weil meine auch von Proxxon stammt, passt sie natürlich auch in den praktischen Werzeughalter. Prima.

Langhalswinkelschleifer oder Geradschleifer
Winkelpolierer mit Werkzeughalter    Wozu braucht man sowas, wenn man doch schon einen Dremel hat? Ganz einfach dort, wo man etwas mehr "Schmackes" braucht. Z.B. beim Absägen von dickeren Materialien, beim Schruppen von GFK o.Ä. Beim Trennen von Metallteilen. Auch wenn man mal richtig was wegschleifen muss, geht das besonders mit dem Winkelschleifer locker von der Hand. Mit dem 50mm-Teller kommt man auch mal irgendwo hin, wo es eng wird. Und auch hier wieder - der Werkzeughalter passt und schon kann man stationär arbeiten.

Winkelpolierer
   Wer öfter mit Lacken zu tun hat oder alte Schätzchen renoviert, sollte sich mal den Winkelpolierer anschauen.
Sieht ähnlich aus wie der LWS, dreht aber langsamer. Die Drehzahl reicht von 0...2300 U/Min. Der Klettteller ist der gleiche wie beim Langhalswinkelschleifer. Man kann also die Scheiben untereinander tauschen. Das Teil macht echt Laune, wenn man z.B. Lacknasen nachträglich wegpolieren muss. Ich sollte noch erwähnen, dass auch hier der Werkzeughalter... Nein - Ich habe keine Proxxon Industrievertretung und auch keinen Sponsorenvertrag. ;-)

Multitool
   Das Multitool kommt zu Unrecht zum Schluss. Aber, wie heißt es so schön: Ein guter Schluss ziert Alles.
(Irgendwie muss man das Phrasenschweinchen doch voll kriegen ;-)
Multitools sind diese "flotten Ossis", die mit bis zu 20.000 Hüben pro Minute oszillieren. Man kann damit sägen, ohne dass danach ein Finger fehlt! Anfangs wurden sie hauptsächlich in der Medizin verwendet. Gerne sägt der Unfallchirurg damit alte Gipsschienen auf. Aber außer Sägen sind auch Vorsatzteile zum Raspeln und Schleifen erhältlich. Inzwischen sind sie im Heimwerker- und Profibereich nicht mehr weg zu denken. Wenn man's hauptsächlich für den Modellbau braucht, sollte es ein AKKU-Gerät sein. Als Heimwerker eher die 230V Version. Meins funkt per AKKU und der passt auch noch zu meinem AKKU-Schrauber. Nur ein Ladegerät, zwei AKKUS - Perfekt!
Auch hier sehr wichtig. Das Zubehör macht's! Ich benutze hauptsächlich die Zubehörteile von Fein. Da gibt's auch ein Set speziell für Modellbau-Zwecke.


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© Achim Mathieu, aktualisiert 22.11.2020

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